Donnerstag, 13. Dezember 2012

Die klaffende Tube (Teil 11)

Wie bei allem hat leider auch der rasche Gewichtsverlust kleine Nachteile, alles in allem fühle mich mich nun wirklich super und fit aber seit einer Weile habe ich komischen Druck auf dem Ohr...

Angefangen hat alles während dem abnehmen. Als ich bei etwa 140 KG war bekam ich hin und wieder tagsüber Druck auf den Ohren, mal nur auf einer oder manchmal auf beiden Seiten. Wenn der Druck da war hörte ich mich immer selbst sehr laut sprechen und mein Atmen war sehr laut, was zur Folge hat das man selbst leiser spricht als normalerweise, denn man selbst nimmt es ja als laut wahr. Das ging eigentlich immer wieder weg z.b. nach dem schlafen, und war auch nicht dauerhaft vorhanden, also dachte ich mir erstmal nichts dabei, denn Druck auf den Ohren hatte ich schonmal vor längerem als ich erkältet war.

Irgendwann nervte mich nach einiger Zeit aber dieser Zustand und ich holte mir einen Hausarzt Termin, dieser war auch der Meinung das das von den Nebenhöhlen kommen würde und ich einfach eine hartnäckige Erkältung hätte... Ok, damit war dann meine Vermutung eh bestätigt und ich war vorerst zufrieden mit seiner Diagnose. Er verschrieb mir Sinupret Tabletten und schickte mich wieder nach Hause. Ich nahm diese Tabletten jeden Tag ein, und als die Packung leer war und immer noch keine wirkliche Besserung eintrat nach etwa zwei weiteren Wochen, beschloss ich nochmal zum Hausarzt zu gehen und ihn wieder in meine Ohren schauen zu lassen. Selbe Diagnose mit dem Hinweis: "Herr Bartels, das ist nunmal ein sehr hartnäckiger Virusinfekt, aber das sollte bald wieder vorbei sein" - Neues Rezept Sinupret.

Naaaaguuutttt, glauben wir ihm mal, er weiss ja bestimmt was er da erzählt... :) Inzwischen hatte ich mich aber schon etwas über Google schlau gemacht und meine Symptome dort mal eingegeben. Klaffende Tube ? Hö ? Hmmmmm, die Beschreibung passt an einigen Stellen schon, aber naja, wird schon nicht so schlimm sein.

Einige Zeit später, es war immer noch die selbe Situation und die selben Symptome, hatte ich keine Lust mehr schon wieder zum Hausarzt zu gehen, aber irgendwas musste passieren ! Ich hatte zwar keine Schmerzen oder sowas, aber nerven tat es dann doch irgendwo, also holte ich mir eine Überweisung zum HNO Arzt. Als ich dann einen Termin bei diesem hatte, wurden ein paar Tests durchgeführt. Ein bischen Angst hatte ich nämlich, das ich mir mein Gehör kaputt gemacht hatte bei irgendwelchen Musikkonzerten und das nun die Folge daraus war. War es aber zum Glück nicht, ich höre Tip Top bestätigte mir der Arzt ! Als ich ihm dann am Ende seiner Untersuchung erklärte, das ich in kurzer Zeit relativ viel Gewicht verloren hatte (zu diesem Zeitpunkt waren es etwa 80 KG), guckte er mich mit ganz großen Augen an und wollte mir erst garnicht glauben. Der Kerl war wirklich ein netter, kann man nicht anders sagen. Ich zeigte ihm dann auf dem Handy ein altes Fetti-Foto von mir und als er dann ungläubig anfing zwischen mir und dem Foto vergleiche zu ziehen, war er doch schon sehr erstaut und gratulierte mir zu dieser Leistung, juhu :) Er wurde dann neugierig und fragte mich einige Sachen zur Operation, wir plauderten eine Weile und am Schluss kam bei seiner Diagnose und der Geschichte nun raus, das es sich bei meinen Beschwerden um eine klaffende Tube handeln würde.

Da ich ja vorher schon gegoogelt hatte, wusste ich was er meinte. Er erklärte mir noch einiges dazu und sagte, es gäbe keine wirklichen Behandlungsmethoden dagegen, die effektiv helfen würden. Ich sollte mir aber keine Sorgen machen, das kann auch wieder weggehen. Häufiger kommt sowas vor bei Krebspatienten nach Chemotherapien oder bei Magersüchtigen die alle Fettreserven weggehungert haben, oder halt auch bei starken Abnahmen. Ich soll nochmal so in vier Monaten wiederkommen wenn es bis dahin nicht weg ist, dann schaut er nochmal ins Ohr rein...

Zur genaueren Erklärung... Wikipedia sagt zur klaffenden Tube folgendes:

Klaffende Tube oder offene Tube bezeichnet eine Funktionsstörung der Eustachischen Röhre (Tuba auditiva), bei der die Tube beidseitig oder auch nur einseitig, ständig oder zeitweise geöffnet bleibt. Normalerweise ist die Tube unter dem Einfluss des umgebenden Gewebes, vor allem des Tubenknorpels und des sogenannten Ostmann-Fettkörpers, geschlossen und öffnet sich nur kurz unter der Wirkung einer Reihe von Muskeln, allen voran des Musculus tensor veli palatini (Spannmuskel des Gaumensegels).

Das Leitsymptom der klaffenden Tube ist die Autophonie, das heißt, der körpereigene Schall wird ungehindert über die Tube dem Mittelohr zugeführt. Die eigene Stimme wird als sehr laut und dröhnend empfunden, die Umgebungsgeräusche im Vergleich dazu als zu leise. Auch das eigene Atmen wird vergleichsweise laut wahrgenommen, teils wird ein atemsynchrones Flattern oder Klappen beschrieben. Häufig klagen die Patienten auch über einen dumpfen Ohrdruck. Typischerweise verschwinden die Symptome bei Steigerung des venösen Druckes im Kopfbereich, z. B. im Liegen oder durch Druck auf die Halsvenen. Nicht selten zeigen die Patienten mit klaffender Tube den subjektiven Zwang zu scharfer Einatmung durch die Nase (sog. Sniffen), wodurch im Nasenrachen ein Unterdruck erzeugt wird, der sich über die offene Tube auf das Mittelohr überträgt, was zu einem vorübergehenden Verschluss der Tube führt. Im Vergleich zur Häufigkeit der klaffenden Tube (ca. sechs bis sieben Prozent) ist jedoch die Zahl der Patienten mit ernsten Beschwerden auffallend gering, meist ist die klaffende Tube symptomlos. Allerdings kann insbesondere bei Autophonie ein erheblicher Leidensdruck bestehen.

Nach gegenwärtigem Wissensstand wird eine Reihe von Ursachen für die klaffende Tube diskutiert. Dazu gehören eine vorangegangene starke Abnahme des Körpergewichtes, hormonelle Faktoren (Schwangerschaft, Kontrazeptiva), Narben im Nasenrachen etwa nach Adenotomie oder eine Tumorbestrahlung des Nasenrachens. Auch komplexere Ursachen wie eine Desynchronisation von Schluckakt und Kontraktion des Musculus tensor veli palatini, wodurch die Tube beim Übertritt der Speise vom Rachen in die Speiseröhre geöffnet bleibt, werden beschrieben. Auch ein Zusammenhang zwischen kraniomandibulärer Dysfunktion und Tubenverschlussstörung wird diskutiert.

In Hinblick auf die häufig fehlenden Beschwerden ist oft keine Therapie erforderlich. Bei asthenischen Patienten kann eine Gewichtszunahme u. U. die Beschwerden beseitigen, bei Frauen kann das Absetzen oder ein Wechsel des Ovulationshemmers erfolgreich sein. Gelegentlich zeigt die Verwendung einer Nasensalbe eine Besserung. Abschwellende Nasentropfen oder -sprays sind zu vermeiden, ebenso das häufige Ausführen des Valsalva-Versuchs.
Verschiedene operative Methoden zur Verengung des Tubeneinganges, wie Einspritzen von Silikon oder Kollagen oder die Implantation von Gelatineschwämmchen oder Knorpelstückchen in den Tubenwulst, zeigen keinen regelmäßigen Erfolg.


Aufbau des Ohrs



 Tja, so war es dann halt, nun sitz ich hier immer noch mit meiner klaffenden Tube, an manchen Tagen bilde ich mir ein das es besser geworden ist und der dumpfe Druck nicht vorhanden war, aber am nächsten Tag ist es dann meistens genau wie die anderen Tage vorher. Vondaher immer noch selbe Beschwerden. Bleibt wohl nur abwarten und Tee trinken. Ich hoffe ja mal das spätestens wenn der Abnahmeprozess abgeschlossen ist und sich das alles eingependelt hat mit dem Gewicht, sich dann auch dieses Problemchen von selbst erledigt...



Ende Teil 11

7 Kommentare:

  1. Hallo Florian, ich hoffe du ließt das und antwortest mir. Seit März leide ich an richtig diesem druck auf dem ohr , geräusche beim schlucken, höre mich selber total beim Reden... Das passierte alles nach einer mandelentzündung . Mir konnte kein HNO helfen.. Jetzt habe ich diesen Beitrag von dir gelesen und musste dich unbedingt anschreiben. Hast du die Beschwerden mittlerweile irgendwie losbekommen? Ich habe das Gefühl wahnsinnig zu werden weil niemand mich versteht . Es wäre lieb wenn du dich melden könntest .

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  2. Hallo, hast du geschafft das Problem zu lösen?
    Kannst mich gerne anschreiben(auch an alle anderen gerichtet) ich kenne da einen Trick der dir vielleicht helfen würde.

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  3. Hallo,

    ich wüßte den Trick auch gerne, da ich seit 10 Jahren eine klaffende Tube habe...

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  4. Hallo ryu Amori,
    würdest du mir diesen Trick verraten? ich habe seit bald 10 Jahren eine klaffende Tube
    LG

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  5. Hey, ich habe das genauso ähnlich. Hinzu kommt ein nachploppen auf dem Ohr, wenn ich aufhöre zu sprechen. Wie ein Zusammenzucken vom Ohr. Ansonsten tägliche Benommenheit. Mal ist es besser, mal schlechter!

    Gruß

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  6. Hallo, ich habe eine klaffende tube immer mal wieder seit ca 1999.extremwar es,alsomit taeglicher autophonie als ich kontrazeptiva nahm fuer etwa 9 monate. diese ersetzte ich durche ine progesteron pille und innerhalb von ein paar tagen war die autophonie weg,bzw tritt nurnoch ab und an auf. In der letzten zeit habe ich wieder fast taeglich autophonie,vor allem merke ich dass e schlimmer wird je mehr sport ich mache,egal ob ich laufe, yoga mache, surfe oder ins gym gehe. ich machte mir in der letzten zeit im buero schon einen gummi um den hals um den kopfdruck zu erhoehen, dadurch gehts ja auch erstmal weg. naja, ich bin nun darauf gekommen,dass es mit einer craniomandibulaeren dysfunktion zusammenhaengen muss, das gesamte muskel-bindegewebe-skelett zusammenspiel ist nicht harmonisch. da ich seit jahren auch einen Tinnitus habe bin ich durch googeln auf den face former gestossen,habe ihn bestellt, und uebe damit jetzt seit ein paar wochen, und siehe da, die autophonie ist weg (der tinnitus nicht), dabei hat sich an meinem trainingsprogramm oder lebensstil nichts geaendert. vielleicht hilft der tipp ja dem ein oder anderen hier. ich wollte es mal loswerden, ich habe das schon sooo lange und teilweise hats mich verrueckt gemacht und hoffe dass es auch anderen hier helfen kann!! viel glueck

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