Samstag, 22. Dezember 2012

Der "UHU" ist gelandet ! (Teil 13)

Heute morgen war es soweit, mein Ziel war endlich erreicht ! Ich bin nun ein stolzer "UHU", das bedeutet "unter hundert" Kilogramm ! Das war von Anfang an mein Ziel irgendwann mal unter hundert KG zu wiegen und das habe ich heute geschafft :)

  • Start Eiweiß-Shake Phase:     29. Mai 2012 (~205 KG)
  • Magenbypass Operation:        19. Juni 2012 (~188 KG)
  • Unter hundert KG:                  22. Dezember 2012 (99,8 KG)

Endlich unter hundert KG gewogen ! Ziel geschafft !



Vor Weihnachten mein Ziel zu erreichen war mein Wunsch, seitdem ich in die Nähe der magischen 100 gerückt war, und so war ich diese Woche jeden Tag mindestens eine Stunde schwimmen und viel spazieren, da schmolzen nochmal ein paar Pfunde weg :)

Die Haut die noch ein bischen hängt wiegt ja auch nochmal ein paar KG und deshalb werd ich nun langsam aber sicher die Bremse ziehen und nicht mehr wirklich weiter abnehmen ! So wie ich jetzt bin gefalle ich mir sehr gut und das wichtigste ist, mir geht es dabei auch sehr gut und ich fühle mich selbst wohl !




Ende Teil 13

Donnerstag, 13. Dezember 2012

Florian ? Bist du das ?!?... (Teil 12)

In ein paar Tagen ist es nun soweit, meine Operation am Magen ist dann genau sechs Monate her und seitdem habe ich es nicht eine Sekunde bereuht diesen Schritt gegangen zu sein ! Doch was hat sich seitdem verändert ?

Viele Leute und Bekannte, die man innerhalb des letzten halben Jahres nicht mehr getroffen hat sind oft ganz verstört wenn man sich nun wiedersieht, ich habe auch vielen Leuten garnichts von der Operation und meinem Plan erzählt, das wussten nur die Leute mit denen ich oft / gern zusammen bin, sogar Teilen der Familie haben wir es bewusst nicht erzählt. Und so kommt es nun lustigerweise immer mal wieder vor, das man auf der Straße, bei der Arbeit oder sonstwo von Leuten angesprochen wird, die einen zwar von irgendwo her kennen aber das halt immer nur als den dicken großen Typen von früher...

..."Florian?"... "Ja?"... "Oh mein Gott, was ist denn mit dir passiert, dich hätte ich ja fast garnicht wiedererkannt!"... So beginnen in letzter Zeit immer häufiger die Unterhaltungen. Viele Leute erkennen einen im Vorbeigehen nicht oder erst auf den zweiten Blick.

Anfangs hatte ich schon mal drüber nachgedacht wie ich auf Nachfragen reagieren werde, soll ich jedem sagen das ich eine Operation hatte ? Soll ich einfach garnichts dazu sagen ? Soll ich mir eine Geschichte ausdenken ? Eigentlich war es mir egal soweit, ich dachte dann auch nicht weiter drüber nach, war ja eh noch in weiter Ferne das Thema. Am Anfang hätte ich niemals im Leben mit so einem schnellen Erfolg gerechnet, ~6 Monate - 100 KG ? NIEMALS !

Als die ersten Erfolge sichtbar wurden, kamen dann auch die ersten Fragen von Leuten, sowas wie "Wie hast du das Gemacht?". Anfangs antwortete ich wahrheitsgemäß und sagte, das ich eine lange Vorbereitung hatte mit Sport, Ernährungsberatung und allem pipapo, anschließend hätte ich eine Magenbypass Operation gehabt, treibe seitdem weiter Sport und ernähre mich vernünftiger als früher noch. Die Reaktionen waren meistens sehr positiv, viele fragten dann weiter nach der Art der Operation, dem Gesundheitsverlauf und so weiter.

Was allerdings mir irgendwie zu denken gab, viele Leute die auch offensichtlich an Übergewicht leiden, sahen das ganze wohl ehr nicht so positiv. Wenn man dann mal, verhältnismäßig selten, von anderen Übergewichtigen angesprochen und gefragt wurde, kam es doch hin und wieder mal vor das die Reaktionen dann nicht so positiv waren.
Aussagen wie "Ach, mit einer Operation kann das ja jeder schaffen, das ist ja kein problem" waren da keine Seltenheit. Hmmmmm, ja und ? Du hast mich angesprochen und wolltest wissen was ich gemacht habe, jetzt weisst du es... Zum Glück sind mir die Meinungen von den meisten Menschen eh relativ egal, sodass ich mir da auch nicht weiter Gedanken drüber gemacht habe :) Als sich dann aber die komischen Antworten und die noch komischeren Blicke der Anderen meist dickeren Leute häuften, machte ich mir schon so meine Gedanken. Wenn man fett ist wird man angeglotzt weil man fett ist, nun unternimmt man was dagegen und wird angeglotzt weil man sich mit einem so massiven Übergewicht für Hilfe durch eine Operation entschieden hat ? Nagut damit kann ich leben, jedoch was ich dann etwas komisch finde ist die Tatsache, das es dann meistens die anderen dickeren Leute sind die einen Mustern und komisch angaffen ohne etwas zu sagen. Grade diese Leute müssten eigentlich wissen wie scheisse es ist, mit so einem zusätzlichen Gewicht durch die Gegend zu rennen und bei jeder Gelegenheit aus der Puste zu sein.

Jeder soll so leben wie er es für richtig hält und mit sich selbst glücklich ist, es gibt auch genug übergewichtige Menschen die sich so mögen wie sie sind und nichts an sich auszusetzen haben ! Das ist super und muss so hingenommen werden, jedoch wenn sich nun jemand entscheidet etwas zu tun was dafür sorgt das man sich selbst wohler fühlt, warum dann nicht... Erklären kann ich mir das ganze nicht so wirklich, und eigentlich will ich es auch garnicht. Ich für meinen Teil fühle mit jedem dicken Menschen der mir derzeit über den Weg läuft mit, und oft kann man auch am Gesichtsausdruck erahnen, ob dieser Mensch mit sich und seinem Gewicht zufrieden ist.
Oft kommt man im Bekanntenkreis auch in die Versuchung, Übergewichtige einfach mal anzusprechen ob sie nicht selbst mal Interesse hätten, sich über diese Art von Operation unverbindlich Informationen einzuholen. Es kostet nichts und vielleicht verhilft es ja jemandem in ein neues Leben, so wie mir...
Jedoch getraut hab ich mich da bisher nicht jemanden anzusprechen, wie würden Andere reagieren ? Vielleicht fühlen sie sich angegriffen oder beleidigt ?

Diese Versuchung entsteht dann nicht aus dem Gedanken herraus jemanden ändern zu wollen, sondern einfach aus dem Bedürfnis, anderen Menschen mit Übergewicht Wege aufzuzeigen, die sie vielleicht noch garnicht in betracht gezogen haben, so wie ich damals ! Ich würde dann den Leuten einfach nur gerne erzählen wie super alles gelaufen ist und wie ich das alles erlebt habe, und das ich das eigentlich nur jedem empfehlen kann der auch unter Übergewicht leidet... jedoch bisher, ausser auf gezielte Nachfrage, hab ich das alles für mich behalten, denn mit einer Operation ist das eh so einfach, das würde auch sowieso jeder alleine schaffen...;)

Inzwischen wenn ich angequatscht werde, wie ich denn so abgenommen habe, entscheide ich situationsbedingt und auf die fragende Person bezogen... Mal sage ich es so wie es war, hin und wieder erzähle ich, das ich durch viel Sport und Ernährungsumstellung das geschafft hätte (was ja auch der Wahrheit entspricht, ich lasse halt nur den Punkt mit der Operation aussen vor), oder manchen Leuten, die einen schon komisch von der Seite anquatschen, erzähle ich die Geschichte von der neuen super Diät aus Amerika, die "Nutella Diät !", wobei man pro Tag 1 großes Glas Nutella zu sich nehmen muss, jedoch nichts weiter sonst, auch kein Brot ! Das klappt ja auch super, wo wie man sieht. Meistens ist damit dann das Gespräch auch beendet und die Wege trennen sich wieder :)



Ende Teil 12 !

Die klaffende Tube (Teil 11)

Wie bei allem hat leider auch der rasche Gewichtsverlust kleine Nachteile, alles in allem fühle mich mich nun wirklich super und fit aber seit einer Weile habe ich komischen Druck auf dem Ohr...

Angefangen hat alles während dem abnehmen. Als ich bei etwa 140 KG war bekam ich hin und wieder tagsüber Druck auf den Ohren, mal nur auf einer oder manchmal auf beiden Seiten. Wenn der Druck da war hörte ich mich immer selbst sehr laut sprechen und mein Atmen war sehr laut, was zur Folge hat das man selbst leiser spricht als normalerweise, denn man selbst nimmt es ja als laut wahr. Das ging eigentlich immer wieder weg z.b. nach dem schlafen, und war auch nicht dauerhaft vorhanden, also dachte ich mir erstmal nichts dabei, denn Druck auf den Ohren hatte ich schonmal vor längerem als ich erkältet war.

Irgendwann nervte mich nach einiger Zeit aber dieser Zustand und ich holte mir einen Hausarzt Termin, dieser war auch der Meinung das das von den Nebenhöhlen kommen würde und ich einfach eine hartnäckige Erkältung hätte... Ok, damit war dann meine Vermutung eh bestätigt und ich war vorerst zufrieden mit seiner Diagnose. Er verschrieb mir Sinupret Tabletten und schickte mich wieder nach Hause. Ich nahm diese Tabletten jeden Tag ein, und als die Packung leer war und immer noch keine wirkliche Besserung eintrat nach etwa zwei weiteren Wochen, beschloss ich nochmal zum Hausarzt zu gehen und ihn wieder in meine Ohren schauen zu lassen. Selbe Diagnose mit dem Hinweis: "Herr Bartels, das ist nunmal ein sehr hartnäckiger Virusinfekt, aber das sollte bald wieder vorbei sein" - Neues Rezept Sinupret.

Naaaaguuutttt, glauben wir ihm mal, er weiss ja bestimmt was er da erzählt... :) Inzwischen hatte ich mich aber schon etwas über Google schlau gemacht und meine Symptome dort mal eingegeben. Klaffende Tube ? Hö ? Hmmmmm, die Beschreibung passt an einigen Stellen schon, aber naja, wird schon nicht so schlimm sein.

Einige Zeit später, es war immer noch die selbe Situation und die selben Symptome, hatte ich keine Lust mehr schon wieder zum Hausarzt zu gehen, aber irgendwas musste passieren ! Ich hatte zwar keine Schmerzen oder sowas, aber nerven tat es dann doch irgendwo, also holte ich mir eine Überweisung zum HNO Arzt. Als ich dann einen Termin bei diesem hatte, wurden ein paar Tests durchgeführt. Ein bischen Angst hatte ich nämlich, das ich mir mein Gehör kaputt gemacht hatte bei irgendwelchen Musikkonzerten und das nun die Folge daraus war. War es aber zum Glück nicht, ich höre Tip Top bestätigte mir der Arzt ! Als ich ihm dann am Ende seiner Untersuchung erklärte, das ich in kurzer Zeit relativ viel Gewicht verloren hatte (zu diesem Zeitpunkt waren es etwa 80 KG), guckte er mich mit ganz großen Augen an und wollte mir erst garnicht glauben. Der Kerl war wirklich ein netter, kann man nicht anders sagen. Ich zeigte ihm dann auf dem Handy ein altes Fetti-Foto von mir und als er dann ungläubig anfing zwischen mir und dem Foto vergleiche zu ziehen, war er doch schon sehr erstaut und gratulierte mir zu dieser Leistung, juhu :) Er wurde dann neugierig und fragte mich einige Sachen zur Operation, wir plauderten eine Weile und am Schluss kam bei seiner Diagnose und der Geschichte nun raus, das es sich bei meinen Beschwerden um eine klaffende Tube handeln würde.

Da ich ja vorher schon gegoogelt hatte, wusste ich was er meinte. Er erklärte mir noch einiges dazu und sagte, es gäbe keine wirklichen Behandlungsmethoden dagegen, die effektiv helfen würden. Ich sollte mir aber keine Sorgen machen, das kann auch wieder weggehen. Häufiger kommt sowas vor bei Krebspatienten nach Chemotherapien oder bei Magersüchtigen die alle Fettreserven weggehungert haben, oder halt auch bei starken Abnahmen. Ich soll nochmal so in vier Monaten wiederkommen wenn es bis dahin nicht weg ist, dann schaut er nochmal ins Ohr rein...

Zur genaueren Erklärung... Wikipedia sagt zur klaffenden Tube folgendes:

Klaffende Tube oder offene Tube bezeichnet eine Funktionsstörung der Eustachischen Röhre (Tuba auditiva), bei der die Tube beidseitig oder auch nur einseitig, ständig oder zeitweise geöffnet bleibt. Normalerweise ist die Tube unter dem Einfluss des umgebenden Gewebes, vor allem des Tubenknorpels und des sogenannten Ostmann-Fettkörpers, geschlossen und öffnet sich nur kurz unter der Wirkung einer Reihe von Muskeln, allen voran des Musculus tensor veli palatini (Spannmuskel des Gaumensegels).

Das Leitsymptom der klaffenden Tube ist die Autophonie, das heißt, der körpereigene Schall wird ungehindert über die Tube dem Mittelohr zugeführt. Die eigene Stimme wird als sehr laut und dröhnend empfunden, die Umgebungsgeräusche im Vergleich dazu als zu leise. Auch das eigene Atmen wird vergleichsweise laut wahrgenommen, teils wird ein atemsynchrones Flattern oder Klappen beschrieben. Häufig klagen die Patienten auch über einen dumpfen Ohrdruck. Typischerweise verschwinden die Symptome bei Steigerung des venösen Druckes im Kopfbereich, z. B. im Liegen oder durch Druck auf die Halsvenen. Nicht selten zeigen die Patienten mit klaffender Tube den subjektiven Zwang zu scharfer Einatmung durch die Nase (sog. Sniffen), wodurch im Nasenrachen ein Unterdruck erzeugt wird, der sich über die offene Tube auf das Mittelohr überträgt, was zu einem vorübergehenden Verschluss der Tube führt. Im Vergleich zur Häufigkeit der klaffenden Tube (ca. sechs bis sieben Prozent) ist jedoch die Zahl der Patienten mit ernsten Beschwerden auffallend gering, meist ist die klaffende Tube symptomlos. Allerdings kann insbesondere bei Autophonie ein erheblicher Leidensdruck bestehen.

Nach gegenwärtigem Wissensstand wird eine Reihe von Ursachen für die klaffende Tube diskutiert. Dazu gehören eine vorangegangene starke Abnahme des Körpergewichtes, hormonelle Faktoren (Schwangerschaft, Kontrazeptiva), Narben im Nasenrachen etwa nach Adenotomie oder eine Tumorbestrahlung des Nasenrachens. Auch komplexere Ursachen wie eine Desynchronisation von Schluckakt und Kontraktion des Musculus tensor veli palatini, wodurch die Tube beim Übertritt der Speise vom Rachen in die Speiseröhre geöffnet bleibt, werden beschrieben. Auch ein Zusammenhang zwischen kraniomandibulärer Dysfunktion und Tubenverschlussstörung wird diskutiert.

In Hinblick auf die häufig fehlenden Beschwerden ist oft keine Therapie erforderlich. Bei asthenischen Patienten kann eine Gewichtszunahme u. U. die Beschwerden beseitigen, bei Frauen kann das Absetzen oder ein Wechsel des Ovulationshemmers erfolgreich sein. Gelegentlich zeigt die Verwendung einer Nasensalbe eine Besserung. Abschwellende Nasentropfen oder -sprays sind zu vermeiden, ebenso das häufige Ausführen des Valsalva-Versuchs.
Verschiedene operative Methoden zur Verengung des Tubeneinganges, wie Einspritzen von Silikon oder Kollagen oder die Implantation von Gelatineschwämmchen oder Knorpelstückchen in den Tubenwulst, zeigen keinen regelmäßigen Erfolg.


Aufbau des Ohrs



 Tja, so war es dann halt, nun sitz ich hier immer noch mit meiner klaffenden Tube, an manchen Tagen bilde ich mir ein das es besser geworden ist und der dumpfe Druck nicht vorhanden war, aber am nächsten Tag ist es dann meistens genau wie die anderen Tage vorher. Vondaher immer noch selbe Beschwerden. Bleibt wohl nur abwarten und Tee trinken. Ich hoffe ja mal das spätestens wenn der Abnahmeprozess abgeschlossen ist und sich das alles eingependelt hat mit dem Gewicht, sich dann auch dieses Problemchen von selbst erledigt...



Ende Teil 11

Freitag, 7. Dezember 2012

Vorher / Nachher (Teil 10)

 
Der große Vorher/Nachher Vergleich





Dieses Foto entstand einmal kurz vor der Operation mit einem Gewicht von ~205 KG und gestern bei 104 KG, 06. Dezember 2012... es liegen nur 6 Monate zwischen diesen beiden Bildern ! Ein neues Leben :)


Das Ende ? (Teil 9)

Momentan fällt mir nicht mehr so viel ein was ich noch dazu schreiben kann, eigentlich war das ganze hier auch nicht so ausführlich geplant, aber dann wurde es doch länger als gedacht :)

Als abschließenden Post möchte ich hier nochmal erwähnen, das ich diese Operation jederzeit wieder machen würde ! Ich war zwar vorher auch glücklich, aber jetzt bin ich glücklich hoch 2 ! Ich kann anziehen was ich möchte, werde nicht mehr komisch angeguckt wegen meiner Körperausmaße und sonst geht es mir auch bestens !

Wenn man sich nun so im nachhinein auf Fotos sieht dann möchte man eigentlich garnicht glauben das man selber mal soooo fett war, wenn man in den Spiegel geschaut hat dann hat man sich nie so dick wahrgenommen, und nun hinterher ist das irgendwie komisch.

Ich möchte mich auch nochmal bei allen Menschen bedanken die mir immer beigestanden haben und mich so akzeptieren wie ich bin, egal ob fett oder dünn !

Ein ganz besonderer Dank geht an meine Familie, besonders meine Frau. Sie hat mich immer so geliebt wie ich war, denn so haben wir uns kennengelernt. Sie hat vieles mit mir durchgemacht und immer zu mir gehalten. Dafür ein riesiges DANKE :) Und auch an unseren Sohn, einen besseren kann man sich nicht wünschen. Meine Familie ist mir sehr wichtig und ohne diese Leute könnte ich nicht Leben. Mein Familienkreis oder der Familienkreis von meiner Frau, alles wirklich liebe Menschen die ich nicht mehr missen möchte ! Danke an euch alle.

Danke auch an die lieben Leute die, wenn man nun zu Besuch kommt, immer fragen was ich nun spezielles gekocht haben möchte :) Ich weiss es ist ganz lieb gemeint, aber bitte kocht einfach so wie immer, ich finde schon was essbares und verhungern tuhe ich auch nicht so schnell :D

Ansonsten auch mal ein DANKE an meinen Meister P. auf der Arbeit. Der gute hatte immer Verständniss wenn ich Termine hatte wegen meiner OP, z.b. die ganzen Ernährungskurse konnte ich mir die Termine leider nicht selbst aussuchen, aber er hat es immer ermöglicht das ich keinen Termin davon verpasst habe ! Und auch ansonsten ist er ein dufter Typ :)


Ansonsten Danke auch an meine Freunde die mich so akzeptiert haben wie ich war und mit mir z.b. auf Konzerten unterwegs waren, Danke! Meinen großen Wunsch endlich bei Konzerten mal wieder von der Bühne zu springen habe ich mir übrigens erfüllen können :) Auch ein danke an die Leute die mich abgefangen haben, haha :D Nun machen alle Sachen im Leben gleich doppelt so viel Spaß !


Eva und Ich - Oktober 2012 Weimar

All for Nothing Konzert - Oktober 2012

Nasty Konzert - Oktober 2012




Und an den Rest der mich dämlich angeglotzt hat, über mich gelacht hat oder die Affen-Kinder die mich beschimpft haben... Ihr könnt mich mal am Arsch lecken. ;)



Danke, Florian.

Essen vor und nach der OP (Teil 8)

Was ich oft gefragt wurde ist, wie es sich mit dem Essen verhält... Nagut, dann mal hier ein paar Worte darüber...

In der Vorbereitungsphase zur OP musste ich 12 Wochen lang eine Ernährungsberatung besuchen, in dieser Zeit wurde viel drüber geredet warum die Leute die da in der Gruppe sitzen so aussehen, was bisher falsch gelaufen ist, was in Zukunft anders werden muss und so weiter. Es gab auch einige Termine mit einer Psychologin, wo über den inneren Schweinehund geredet wurde, alles in allem war der Ernährungskurs ziemlich interessant, nichts was man nicht eh schon wusste aber es nun in dieser Phase des Lebens nochmal zu hören, wo man sich auf den wichtigen Schritt der OP vorbereitet hatte dann doch irgendwie eine andere Wirkung. Es wurden Essenspläne geschrieben, unsere Zielvereinbarungen auf Papier gebracht und die Essensregeln besprochen die von nun an gelten sollten und auch wichtig nach der OP waren.


Zielvereinbarung im Ernährungskurs


Wochenplan Essen



Ich stellte von dort an meine Ernährung eigentlich noch nicht so wirklich um, ich versuchte es zwar mich möglichst oft dran zu halten und es gelang mir auch desöfteren mal, meistens hatte ich aber bevor ich was aß immer den Gedanken "bald isses eh vorbei, nutz nochmal deine Gelegenheit und hau dir den Bauch voll", naja das tat ich auch meistens dann :)

Das Trinken war eigentlich auch schon immer ein Problem von mir, ich trank gerne und viel, und eigentlich immer süß. Meistens so Sachen wie Eistee oder Limonaden. Auch wenn Light draufsteht weiss man ja eigentlich selbst, das es nur Quatsch ist und man es besser nicht hätte trinken sollen. In meiner alten Zeit trank ich im Sommer an heissen Tagen über den Tag verteilt oft 5-6 Liter, ich schwitzte viel z.b. auf der Arbeit und holte dann halt den Flüssigkeitsverlust wieder rein mit Apfelschorlen und Co. Oftmals setzte ich die Flasche an den Hals und wenn man sie wieder absetzte waren mal lockerzwischen 0,5 und 1 Liter einer süßen Brause die Speiseröhre runtergegangen. Jetzt wenn ich so darüber schreibe find ich das eigentlich selbst irgendwie abartig :)

Je näher der OP Termin rückte umso schlechter wurde mein Gewissen, wenn ich mal wieder was gegessen hatte was ich eigentlich ja nicht mehr essen sollte, aber die letzten Wochen vor der OP hielt ich mich dann wirklich an die Regeln, auch Eva trat mir da in den Hintern und drängte mich dazu, nicht noch zwischen den Mahlzeiten irgendwelchen Schrott in mich reinzuschaufeln oder den dritten Teller noch in mich reinzuschlingen.

Eines muss ich an dieser Stelle mal wirklich loswerden, meine Frau Eva hat die ganze Zeit seitdem sie mit mir zusammen den Plan für die OP angegangen ist immer zu mir gehalten und mich unterstützt wo sie konnte, das gilt auch besonders bei dem Thema Essen. Sie ist eine sehr gute Köchin und hat Ahnung was Essen betrifft. Sie kocht sehr gut für mich und sehr gesund ! Sie hat sich auch während dieser Zeit sehr viel Wissen über spezielle Ernährung bei Magenbypass angeeignet übers Internet oder diversen Kochbüchern. Es ist ja nicht nur eine Person (ich) für die sich was ändert, sondern sie und unser Sohn machten bei der etwas geänderten Kochweise natürlich auch mit, und dafür mal ein ganz dickes DANKE an euch zwei. <3

Am Anfang, wenn man seine über Jahre angefressenen Angewohnheiten versucht abzulegen, ist die Laune oft im Keller, jedoch ging auch diese Zeit zum Glück vorbei und man gewöhnte sich an immer fettärmere Ernährung und die Umstellung, nur noch Wasser zu trinken anstatt süßer Sachen.

Dann war es soweit, 3 Wochen vor der OP legt ich mit der Eiweißphase los, 3x am Tag einen Shake anstatt der Mahlzeit. Die ersten 2-3 Tage war das nervig aber danach eigentlich sehr gut. Der Shake schmeckte zum Glück sehr neutral und ich mischte mir das Zeug immer in fettarme Milch und trank so 3x am Tag meinen Becher der auch noch satt machte.

Dann ging es los, in diesen 3 Wochen verlor ich bereits fast 20 KG und war bestens auf die OP vorbereitet was die Ernährung anging.


Nach der OP die ersten 2 Tage gab es nur kleine Schlucke Wasser und Tee, dann ging es langsam wieder los mit klarer Brühe. Die erste Brühe nach dieser Zeit schmeckte SUPER ! Ich hätte nie gedacht das eine einfache Brühe so gut sein kann :)

Nachdem ich wieder zu Hause war und die erste Zeit gut rumgegangen ist fing ich langsam an mit anderen Suppen die Eva mir zubereitete oder hin und wieder auch mal eine Tassensuppe von Weight Watchers oder ähnlichem. Das Essen dauerte im schnitt 20-25 Minuten bis ich meine Kaffeetasse Suppe leer hatte und danach war ich auch wirklich sehr gut gesättigt.

Die nächste Zeit drauf probierten wir immer mehr aus was ich vertrage und was nicht, klar achteten wir darauf nicht zu viel zu würzen und allgemein wurde sehr magenschonend gekocht, aber immer auch ein Auge aufs Eiweiß gehalten, denn Eiweiß würde von nun an ein wichtiger Teil meines Lebens sein in der Nahrung. So gab es als Beilage zu Kartoffeln etc. einfach mal Quark, oder auf das Roggenbrot wurde Harzer Käse gelegt, der wirklich eine Eiweiß Bombe ist ! Manchmal ersetzte ich auch eine Mahlzeit einfach durch ein Glas Milch mit Eiweiß Pulver, sodass weiter mein Fett verbrannt werden würde und nicht meine Muskeln sich abbauen würden.

Die Portionsgrößen waren immer noch sehr klein, eine halbe Scheibe Brot mit Harzer Käse, eine kleine Kartoffel mit einem Klecks Quark...

In dieser Zeit des Probierens versuchten wir auch diverse Fische zu verkochen, dazu muss man sagen das ich FISCHHASSER war und auch immer noch bin ! Ich mochte Fisch noch nie und dadran würde sich auch nichts ändern. Bei unserem ersten Versuch holte Eva aus dem Geschäft einen Red Snapper Fisch. Ich muss sagen der war sogar ganz ok, dafür das es Fisch war. Eine Woche später gab es Wels... EKELHAFT ! Das Ding schmeckte so wie ich es in meinem Aquarium in Errinnerung hatte, der liegt da am Boden und saugt die Kacke der anderen Fische in sich rein, wie soll so ein Fisch schon schmecken ?!?! Also Wels wurde gestrichen aus unserem Speiseplan...

Fleisch wie Putenbrust aufs Brot oder magere Putensteaks waren da schon besser und gingen gut zu essen.

Da ich aber während der ersten Zeit nach der OP irgendwie festellen musste das mir Fleisch garnicht fehlt und ich glaubte sehr gut ohne Leben zu können entschied ich mich spontan dazu, Vegetarier zu werden. ich brauchte einfach kein Fleisch um gut zu essen, und bei den kleinen Mengen die ich nur noch davon essen konnte sagte ich mir einfach, lass ich es halt gleich sein. In der Musikszene in der ich unterwegs bin sind eh sehr viele Leute Vegetarisch oder Vegan unterwegs und so unterhielt man sich vorher schon desöfteren darüber und bekam schon vorab viele Infos über Vegane oder Vegetarische Küche.

Eva fand es auch gut das ich das machen wollte, sie hatte eh schon etwas Ahnung von dieser Weise zu kochen und eignete sich auch auf diesem Gebiet noch mehr Wissen durchs Internet und durch Bücher an.

Nun bin ich seit dem also Vegetarier, aus der Hühnerbrühe wurde Gemüsebrühe und aus dem Putenbruststückchen wurde eine andere Beilage. Ich achte seitdem drauf das in meinem Essen kein Fleisch verkocht ist und desöfteren gehe ich auch noch ein Stück weiter und versuche bei manchen Dingen darauf zu achten das diese möglichst keine Tierprodukte enthalten. Veganer bin ich nicht, ich nehme Tierprodukte schon noch zu mir, jedoch hin und wieder gucke ich einfach mal genauer hin bei Inhaltstoffen von Lebensmitteln. In einer Pfanne wo vorher das Schweineschnitzel gebruzzelt ist würde ich z.b. nicht direkt mein Essen zubereiten wollen, da sollte es dann schon getrennt sein, aber anstellen tuh ich mich nun auch deswegen nicht sonderlich.

Auf die Qualität unserer Lebensmittel hat Eva eh schon immer geachtet, früher war mir das egal was ich aß, hauptsache die Menge stimmte und wenns dann noch super geschmeckt hat, umso besser :) Das hat sich nun geändert, mir ist es wichtig das unser Essen qualitativ hochwertig ist, und da bin ich zum Glück in den besten Händen wenn Eva einkaufen geht !

Und weil viele Leute immer gerne fragen... "Dann gehen wir bald mal wieder richtig einen saufen ! Achja, darfst du überhaupt noch Alkohol ?!" Ja ich dürfte, aber NEIN ich will nicht ! Ich war vor der OP schon kein wirklicher Freund von Alkohol. Seit nun rund 2 Jahren habe ich keinen Alkohol mehr zu mir genommen. Nicht weil es mir nicht schmecken würde so einen schönen Cocktail mit Schirmchen zu schlürfen, sondern einfach aus dem Grund das ich meinen Körper nicht auch noch mit Stoffen belasten wollte die nicht sein müssten. Also entschied ich mich irgendwann dann dazu, ich trinke einfach egal bei welcher Situation keinen Alkohol, auch nicht im Sommer beim Grillen ein kleines Bierchen. Bisher bin ich damit sehr gut unterwegs und bereuhe es nicht :) Wenn ich wollte, dürfte ich auch mal wieder ein kleines Bier trinken wurde mir im Krankenhaus gesagt, nur halt langsam trinken. Der Alkohol würde wohl nun schneller wirken und ich wäre schneller betrunken... aber ich denke und hoffe das werde ich wohl nicht rausfinden in nächster Zeit ob dem wirklich so ist, das können andere testen :) XXX


Nungut, zurück zum Essen... Anfangs wurde mir nach manchen Lebensmitteln öfters schlecht und ich musste mich übergeben, im nachhinein glaube ich nun das lag an der nichteinnahme des Magenschoners, das hat sich ja nun zum Glück erledigt :)

Inzwischen probieren wir immer mehr Sachen aus die ich esse, durch das Geschwür kam leider ein kleiner Rückschlag was die Küche angeht, aber inzwischen wird auch schon wieder gut gewürzt, ich esse wodrauf ich Lust habe und was mir schmeckt ! Die Menge ist inzwischen schon etwas mehr geworden, ich schaffe nun schon eine GANZE SCHEIBE BROT ! :D Ich lasse mir dazu immer noch sehr viel Zeit und kaue sehr gut, das ist meiner Meinung nach auch das Geheimnis des Ganzen, gut kauen.

Zum Frühstück gibt es meistens Brot oder Brötchen, mal mit Marmelade, mal mit selbstgemachtem Brotaufstrich, Ei, Käse oder Harzer. Hin und wieder gibt es Quark mit Obst oder ein selbstgemachtes Müsli.

Mittags zur Hauptmahlzeit wird oft variiert, da probieren wir viel aus und wenns schmeckt und gut vertragen wird umso besser.

Abends dann wieder eine Brotzeit oder wenn ich auf der Arbeit oder in der Schule bin nehme ich mir Reiscracker mit, da gibt es echt leckere von ReisFit, Risbellis. Die gibt es in verschiedenen Sorten... Karamell, Vanille, Schokolade, Barbecue und Apfel-Zimt, wobei ich sagen muss das mir die Apfel Dinger nicht so schmecken, aber die Anderen sind super lecker, haben relativ wenig Kalorien und machen satt.





Ein ganz wichtiger Punkt bei alldem ist meiner Meinung nach, man muss glücklich sein mit dem was man ißt ! Wenn man ungern ißt und einem die Sachen nicht schmecken dann macht das keinen Spaß ! Ich freue mich inzwischen schon wieder auf die Mahlzeit wenn es soweit ist. Ich lasse mir zwischen jeder Mahlzeit etwa 5 Stunden Zeit und komme damit super zurecht. Ich esse keine Zwischenmahlzeiten sondern belasse es bei 3 Hauptmahlzeiten. Und wenn man mal etwas sündigt ? Solange man sich dessen bewusst ist das es nicht wieder Normalität wird und es wirklich eine Ausnahme bleibt, warum dann nicht ? Solange man sich dabei gut fühlt und man trotzdem noch weiter abnimmt ist das doch kein Problem, jedoch wenn das mal vorkommt tuhe ich das direkt zu den Mahlzeiten, dann werden die 5 Stunden Pause nicht unterbrochen mit Essen.

Habe ich schon gesündigt ? Klar ! Neulich waren wir in der Stadt unterwegs, seit der OP Plan steht waren wir nicht mehr in Schnellrestaurants essen und da unser Sohn wie fast jedes Kind auch mal gerne einen Burger ißt gingen wir also seit langer Zeit mal wieder zu McDonalds. ich bestellte mir einen Vegetarischen Burger und muss sagen, der schmeckt sogar gut :) Früher belächelt und heute selber son Ding in der Hand... Ich ließ mir viel Zeit beim Essen, schaffte auch nur den halben Burger aber es war gut ! Nächsten Tag stand ich etwas angespannt auf der Waage, aber ich kann sagen... Es ging seitdem trotzdem noch weiter runter mit dem Gewicht, also keine Panik !


Ende Teil 8

Donnerstag, 6. Dezember 2012

Das Magengeschwür ! (Teil 7)

Nach dem Kontrolltermin rief mich die Ernährungsberaterin nicht mehr zurück, das hieß dann wohl das ich die Magenschoner Tabletten nicht mehr nehmen brauchte, dachte ich zumindest.

Es ist nun schon Mitte Oktober, also 4 Monate nach OP... Ich stand um 4.15 Uhr morgens auf um mich für die Arbeit fertig zu machen, da merkt ich schon das irgendwas im Bauch nicht stimmt. Er grummelte und machte komische Geräusche... Kurz bevor ich dann das Haus verlassen wollte musste ich nochmal wirklich dringend zurück ins Badezimmer und ein Geschäft erledigen, jedoch was da raus kam sah irgendwie komisch aus. Die Kacke sah irgendwie merkwürdig aus, fast schwarz und sehr schlonzig, wenn ich das mal so sagen darf :D Irgendwie machte mich das misstrauisch, und da Eva sowieso gerne um 5 Uhr morgens von mir geweckt wird ging ich sie mal fragen was sie davon hält... Sie musste sich in der Zeit seit der Magen OP eh schon jede Menge komische Sachen angucken und ihre fundierte Meinung dazu abgeben, ob es ihr passte oder nicht, also musste sie auch diesmal wieder sich dazu äußern !

Wir beide waren uns einig, das das nicht normal sein kann und ich beschloss, an diesem Tag mal nicht zur Arbeit zu gehen und meinen Hausarzt aufzusuchen. Später am Vormittag stattete ich ihm also einen Besuch ab, er hörte sich meine Beschwerden an und sah das ganze ehr gelassen. Er schickte mich wieder nach Hause mit einem Stuhltest und sagte ich solle in 3 Tagen nochmal wiederkommen... Daraus wurde aber nichts. Als ich wieder zu Hause war ging das Elend erst richtig los. Ich bekam Durchfall und was da raus kam war Blut. Sicherheitshalber benutzte ich mal einen der Stuhltests und rief die Notfallnummer des HEH in Braunschweig an. Ich schilderte meine Beschwerden am Telefon und die freundliche Schwester holte sich den Rat der diensthabenden Ärztin ein und sagte, ich solle mal lieber vorbeikommen... AHHHHHHH nein, ich wollte nicht schon wieder ins Krankenhaus, und auf garkeinen Fall wieder dort übernachten !!! Aber sicher ist sicher, also packte ich widerwillig das nötigste Zeug in meine Tasche und wir machten uns auf den Weg nach Braunschweig.

Angekommen am HEH ging ich in die Notaufnahme, mir wurde Blut abgenommen und der Stuhltest den ich vorher genommen hatte wurde ausgewertet... Ja, es war Blut ! Das bedeutete aber auch, das ich diesen Abend nicht mehr nach Hause fahren konnte. Nachdem ich aufgenommen wurde und am selben Abend nochmal aufgeklärt wurde über die Risiken einer Magenspiegelung kam ich wieder auf Station 2 in ein Zimmer. Da es eh schon spät war fuhr Eva bald nach Hause und ich legte mich schlafen.

Am nächsten Morgen musste ich dann nüchtern bleiben wegen der Magenspiegelung. Dr. Köhler kam auch bei der Visite mal rein und erkundigte sich nach meinem Befinden... Irgendwann nach dem Mittag war es dann soweit, ich wurde mit meinem Bett zur Magenspiegelung geschoben. Die Schwester dort war wirklich nett, wir erzählten ein bischen während wir auf den Arzt warteten. Auch diesesmal entschied ich mich gegen eine Schlafspritze, zur Freude der Krankenschwester. Irgendwann dann kam auch der Arzt und schob mir den schwarzen Schlauch mit der Kamera in den Rachen... Bäh, diesesmal war es unangenehmer als beim ersten mal, keine Ahnung warum aber es war furchtbar. Egal, wenigstens konnte ich wieder auf dem Bildschirm verfolgen wie es nun nach dem Umbau in meinem Magen aussieht :)

Nachdem der Schlauch wieder raus war stellte der Arzt seinen Befund, es war eindeutig ein ULCUS ! Ulcus ? Ja, ein Magengeschwür an einer der Nähte im Magen. Na super, und wo kommt der Scheiss her ? Ich hatte mich doch an alles gehalten ? Sowas kann leider viele Ursachen haben, es kann einfach so kommen, Stress, Rauchen, Alkohol, scharfes Essen und und und... eigentlich durch alles halt. Aber ein Gutes hatte es, das Ding hatte aufgehört zu bluten.

Wieder auf meinem Zimmer angekommen berichtete ich natürlich Eva erstmal was da grad rausgefunden wurde und das soweit alles ok ist bei mir, sie besuchte mich dann später auch wieder.





Später am Tag kam dann auch noch ein Arzt und erklärte mir, was da nun als Befund rauskam, ja es war ein Magengeschwür und ich muss auf jedenfall nochmal zur Überwachung hierbleiben im HEH. KACKE !!!! Dabei wollte ich doch wieder mit nach Hause, mir gings ja eh schon wieder super :)

Am nächsten Morgen bei der Visite kam Dr. Köhler wieder ins Zimmer und sagte mir, das es blöd gewesen ist das ich meine Magenschoner Tabletten nicht genommen hatte bisher, sowas kann auch die Bildung von Magengeschwüren begünstigen, aber ob es nun daran gelegen hat kann er natürlich auch nicht sagen, aber von nun an muss ich 6 Monate die Tabletten nehmen. Zusätzlich bekam ich nun noch eine weitere Medizin gegen das Geschwür, Ulcogant. Ein Schleimzeug in einem kleinen Beutel, aber wenigstens schmeckte es ganz gut.


Magenschoner Tabletten









Ulcogant gegen Magengeschwüre







Nach zwei Übernachtungen im HEH konnte ich am Freitag Morgen wieder nach Hause, seit dem nehme ich 2x täglich die Tabletten und 4x täglich das Ulcogant. Die ersten 4 Wochen habe ich Schonkost eingelegt, wenig Gewürze, noch weniger Fett als sonst eh schon und keine Sachen die faserig sind oder schwerer zu verdauen. Bisher hatte ich keine Beschwerden mehr und das Essen ist viel angenehmer seit dem ich die Tabletten nehme. Mir ist nicht mehr schlecht und übergeben musste ich mich auch nicht mehr... Morgen am 7. Dezember muss ich wieder zur Magenspiegelung, mal schauen was dabei raus kommt.

Achja und mein Gewicht ? Am 01. Dezember 2012 habe ich 100 KG verloren gehabt :) Mein momentanes Gewicht liegt bei 104,9 KG und mein Höchstgewicht lag bei ~206 KG ! Sehr gut ;D


- 100 KG geschafft !




Nachtrag... Heute beim Magenspiegeln sah alles wieder super aus, das Geschwür ist fast weg ! :) Da ich mich bisher immer gegen eine Schlafspritze entschieden hatte wurde mir wieder alles genau erklärt und ich konnte mir den Magen nochmal genauer anschauen auf einem Bildschirm, ganz schön spannend da drin, ich habe sogar ein paar Bilder ausgedruckt bekommen für zu Hause... Das Ulcogant brauch ich nun nicht mehr nehmen.


Bilder von der Magenspiegelung



Ende Teil 7

Nach der OP (Teil 6)

Nun war die Magenbypass Operation schon einige Tage her, ich ging jeden Tag sehr viel spazieren, denn aufpassen mit Sport sollte ich immer noch ein bischen. In den Tagen hatte ich auch einen Kontrolltermin bei meinem Hausarzt, er war sehr zufrieden soweit und sagte mir dann, ich könne ab jetzt auch wieder schwimmen gehen, JUHU ! Anfangs etwas vorsichtig noch aber ansonsten keine Einschränkungen ! Das war ziemlich gut, denn jeden Tag nur spazieren gehen war auf Dauer doch ein wenig langweilig :)

Nun ging ich jeden Tag, bei Wind und Wetter wieder schwimmen, am Anfang immer 60 Minuten am Stück schwimmen, ein paar Tage später dann täglich etwa 90 Minuten, je nach Lust und Laune. Die Bademeister bei denen ich vorher immer meine Stempel abgeholt hatte freuten sich jeden Tag mich zu sehen, oftmals war ich bei schlechterem Wetter der einzige Badegast und hatte ein komplettes Freibad für mich alleine ! Spazieren ging ich trotzdem noch nebenbei, ich hatte ja den ganzen Tag Zeit dazu, da ich immer noch krank geschrieben war.

Die Kilos schmolzen nur so dahin, im Schnitt verlor ich 5 KG und mehr in der Woche !!!

Nun konnte ich auch schon wieder etwas festere Nahrung essen, Gemüsesuppen, Kartoffeln mit Quark, Roggenbrot / Körnerbrot mit Harzer Käse, Kartoffelpüree usw. ging schon alles sehr gut wieder rein, jedoch die Portionsgröße war immer noch ungewohnt. Wenn da 2 kleine Kartoffeln auf dem Teller lagen und ein kleiner Klecks mit Quark dann schaffte ich davon etwa die Hälfte und war pappsatt ! Das war ein super Gefühl, früher waren oft die Portionsgrößen mein Problem, ich aß oftmals den ganzen Tag auf der Arbeit nichts und wenn ich dann nach Hause kam holte ich alles verpasste doppelt und dreifach wieder nach. Das ging nun nicht mehr, ich hielt mich an meine 3 Mahlzeiten täglich, nahm mir viel Zeit für das Essen, kaute jeden Bissen gaaaanz oft, aß nichts zwischendurch und es ging mir sehr gut dabei, jedoch es gab auch Außnahmen !

Hin und wieder nach Mahlzeiten war mir ziemlich übel, und dann kam es auch öfters vor das ich mich übergeben musste. Das war eigentlich soweit nicht schlimm, es war nicht so ein Brechen wie bei einer Grippe wo man am rumwürgen ist, sondern es war einfach einmal nen kurzes Spucken und schwupps, war alles Essen was der Magen anscheinend nicht haben wollte wieder draußen. Danach ging es mir wieder super :)

So verging die Zeit, ich nahm weiter sehr gut ab und dann konnte ich auch endlich wieder zur Arbeit gehen. Zu Hause sein ist zwar super bei den Liebsten, aber nach einer Weile fehlt einem die Arbeit dann doch :)

Nach etwa 3 Monaten nach der Operation hatte ich meinen ersten Nachsorge Termin im Krankenhaus bei meiner Ernährungsberaterin. Ich wurde einige Sachen gefragt wie es mir geht, wie ich mich fühle, ob alles in Ordnung sei, wurde gewogen, mein neuer BMI Wert berechnet und irgendwann kam dann auch die Frage, ob ich meine Magenschoner Tabletten noch einnehmen würde... MAGENSCHONER TABLETTEN ? HÄ ? Irgendwas musste ich verpasst haben, irgendwie nahm ich garkeine Tabletten und somit musste ich ihr dann beichten, das ich garnicht so wirklich wusste das ich Magenschoner Tabletten nehmen müsse...

Diese Antwort wollte sie glaube ich nicht hören, sie fragte mich nach meinen Beschwerden, also erzählte ich ihr vom Übergeben ab und zu aber das es mir ansonsten super ginge. Sie meinte dann sie klärt mit dem Arzt ab, ob ich nun noch anfangen müsse die Tabletten einzunehmen und sie würde sich bei mir melden. Mit meiner Abnahme war sie jedoch sehr zufrieden. Dann fuhr ich wieder nach Hause...


Ende Teil 6

Wieder zu Hause (Teil 5)

Endlich war ich wieder zu Hause angekommen nach der OP. Erstmal die Sachen ausgepackt und wieder ins eigene gemütliche Bett legen, das war super. Eva war auch sehr erleichtert das es mir so gut ging und ich endlich wieder zu Hause war, die ganze Fahrerei jeden Tag nervt dann doch etwas.

Am Montag drauf fuhr ich zu meinem Hausarzt, übergab ihm die Papiere aus dem Krankenhaus und bekam mein Rezept für die B12 Vitamine. Ampullen mit 3 Monats Dosen bekam ich, die ich mir nun den Rest meines Lebens spritzen lassen muss. Ich bin zwar kein Freund von Nadeln und Spritzen, aber egal, das krieg ich auch noch hin... Er schaute sich die Nähte am Bauch an und wir vereinbarten einen Termin um die Fäden zu ziehen.


Vitamin B12 Ampullen



Trinken klappte bisher eigentlich sehr gut wieder, stilles Wasser oder Tee immer in kleinen schlucken, Essen musste ich jedoch noch etwas aufpassen und wieder langsam mit Brühe anfangen in kleinen Schlucken, was aber überhaupt kein Problem war. Die Nähte am Bauch nervten etwas beim Schlafen die ersten Tage, da sie doch etwas zwickten, aber wirklich schlimm war es auch nicht. Jetzt wo keine Pflaster mehr auf den Wunden waren sah das ganze ein bischen eklig aus, da machte ich mir schon Gedanken ob diese Wulst hinterher zu sehen sein wird.






Ein paar Tage später dann wurden die Fäden endlich gezogen, es zwickte etwas aber war überhaupt nicht schlimm.

Zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits insgesamt ~30 KG abgenommen !


Ende Teil 5

Die OP ! (Teil 4)

Jetzt war es soweit, ich hatte meine LMAA Tablette genommen, lag mit meinem Kittel und der Haube in meinem Krankenhaus Bett und wartete darauf das die Schwestern mich in den OP Saal rollten. Nochmal schnell von Eva verabschieden und dann ging die Reise los in ein hoffentlich neues Leben ! Eines musste sie mir jedoch noch versprechen, wenn die Ärzte mist bauen würden, muss sie sich in meinem Namen an ALLEN rächen ! :)

Es war ziemlich kalt im OP Saal, die Narkose Ärzte quatschten noch ein wenig mit mir und legten mir noch einige Anschlüsse und dann war es endlich soweit, Dr. Köhler kam in den OP Saal und redete mit mir während ich von den Assistenten weiter auf die OP vorbereitet wurde. Dann ging eigentlich alles ganz schnell, ich bekam die Narkose und schwubbs war ich weg...

zzZzzzZZzZZzzZZzzZzz...


Intensivstation, irgendwann Nachts wieder aufgewacht und erstmal die Schwester gefragt ob alles gut gegangen ist, sie sagte mir dann das alles hingehauen hat und ich nun stolzer Besitzer eines Magenbypass sei ! Juuuuhhhuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu :) Total verkabelt war es nicht grade angenehm dort zu liegen bei dem ganzen gepiepe, trotzdem musste ich ziemlich doll pinkeln, aufstehen ging erstmal nicht so gut, also Bettflasche benutzen.

Danach bin ich eigentlich ziemlich schnell wieder eingeschlafen, jedoch die Nacht war nicht sehr gut, dauernd aufgewacht und schlecht gelegen... Zum Glück war die Nacht dann auch bald vorbei und die Schwestern von meiner Station holten mich wieder auf mein normales Zimmer zurück, wo ich dann erstmal ein kleines Nickerchen machte.

Nach dem schlafen musste ich erstmal meine Wunden genauer unter die Lupe nehmen, der ganze Bauch war noch gefärbt von der Desinfektion während der OP und die Löcher waren verklebt, also konnte man eh nicht sehr viel erkennen, die Schmerzen hielten sich in Grenzen.






Soweit ging es mir eigentlich super, viel besser als ich erwartet hatte ! Erstmal dann das Handy zur Hand und Eva und die anderen Leute angerufen und bescheid gesagt das es mir gut geht und alles geklappt hat. Irgendwann dann als ich mich angezogen hatte drehte ich auch meine erste kurze Runde auf dem Flur, natürlich ganz vorsichtig und im Schneckentempo, danach wartete ich das endlich Eva zu Besuch kam !


Auf dem Flur der Station 2



Die Ärzte waren auch mit allem zufrieden und ich konnte es eigentlich kaum abwarten endlich wieder nach Hause zu kommen, das Krankenhaus war zwar ganz schön, aber zu Hause ist es doch am schönsten :)

Am zweiten Tag im Krankenhaus sind wir Nachmittags schon im Garten unten spazieren gegangen, irgendwie ist es doch sehr langweilig wenn man 24 Stunden am Tag nur das Zimmer oder den Stationsflur sieht, und um Trombose vorzubeugen war spazieren gehen auch sehr gut.





Essen und Trinken ging auch schon ganz gut, naja was man halt so Essen nennen kann. Die meiste Flüssigkeit bekam ich immer noch über die Infusionen, jedoch die Trinkmenge hatte ich schon wieder soweit gesteigert, das am dritten Tag Abends die Infusionen nicht mehr gebraucht wurden, ich musste jedoch versprechen, das ich meine Trinkmenge bei ~2 Litern pro Tag schaffe. Langsam in ganz kleinen Schlucken durfte ich nun schon wieder eine Brühe schlürfen, und die hat verdammt gut geschmeckt ! :)

Insgesamt musste ich 4 Nächte im Krankenhaus bleiben, am Samstag Vormittag konnte ich dann endlich auschecken und wieder nach Hause... Bei der Entlassung bekam ich dann auch noch einen Magenbypass-Pass, wo in Zukunft die Werte eingetragen werden können die bei Nachuntersuchungen festgestellt werden, BMI etc. und nochmal Hinweise auf die Eiweißmenge für die entsprechende OP und Nährstoffe, Vitamine und deren Mengen.


Magenbypass-Pass Vorderseite

Magenbypass-Pass Rückseite





Ende Teil 4

Mittwoch, 5. Dezember 2012

Die OP rückt näher... (Teil 3)

Die letzten Wochen vor der OP waren nun angebrochen, klar machte ich mir nun so langsam immer mehr Gedanken darüber was denn alles schief gehen könnte... aber die Freude überwiegte doch trotzdem um vieles mehr...

Die letzten 3 Wochen vor der Operation waren nun angebrochen und ich legte mit der Eiweiß Phase los. Davor hatte ich ehrlich gesagt etwas Angst ob das alles so einfach hinhauen würde, 3 Mahlzeiten am Tag durch Eiweiß Shakes ersetzen... Ohhjjeeeeee :) Als die ersten 3 Tage geschafft waren fiel es mir eigentlich sehr leicht, die Shakes waren ok und machten satt. In diesen 3 Wochen verlor ich bereits 20 KG durch die Shakes.

Eiweißpulver



Am 14. Juni hatte ich im Krankenhaus meinen "Lauf-Tag". Ich bekam eine Tragetasche mit Unterlagen und rannte Kreuz und Quer durch das Krankenhaus um die letzten Vorbereitungen abzuschließen. Nach einigen Stunden war es dann geschafft, der Operation sollte nichts mehr im Wege stehen !


HEH Klinik Braunschweig
 


Dienstag, 19. Juni 2012 - 06.00 Uhr Aufstehen, fertig machen und dann nüchtern ab nach Braunschweig zusammen mit Eva, die mich in der ganzen Zeit immer begleitetet, und tapfer stundenlang in irgendwelchen Wartezimmern vertrödelt hat :)

Als wir dann im Krankenhaus ankamen und ich mit meinem Koffer auf Station 2 landete mussten wir erstmal eine ganze Weile warten, den Abend zuvor hatten die in der Aufnahme sehr viele Operationen und dadurch verzögerte sich alles erheblich, deshalb konnte auch noch keiner genau sagen ob die Operation an dem Tag überhaupt noch stattfinden konnte. Etwas frustriert setzten wir uns in den Gang und warteten, bis etwa 16 Uhr, dann auf einmal ging es ganz schnell... "Herr Bartels, ziehen sie bitte schnell ihr OP Hemd an, es geht jetzt gleich los"

Puhh na endlich, hab ich mir nur gedacht, und war sehr froh das es doch noch an dem Tag klappen sollte, nochmal nach Hause fahren und nen neuen Termin bekommen dadrauf hatte ich wirklich keinen Bock. Also schnell aufs Zimmer gegangen und mit Evas Hilfe mich in meinen hübschen OP Kittel geschwungen.


Einige Minuten vor der OP...



 
Ende Teil 3...

Ein neues Leben (Teil 2)

Eigentlich lief alles soweit bestens, ich hatte noch keine Woche meines Sportprogramms nicht erfüllt und die Bademeister im Schwimmbad freuten sich schon immer wenn ich wieder mit meinem Zettel kam und einen Stempel brauchte. Gutachten und Arztbesuche waren auch soweit alles erledigt sodass ich nur noch warten musste, bis die 6 Monate Sportprogramm endlich erreicht waren, und ich meinen Antrag an die Krankenkasse schicken konnte...

Im Februar 2012 war es dann endlich soweit, stolz fuhr ich ins Krankenhaus nach Braunschweig und gab dort alle meine Unterlagen ab, sodass die Ernährungsberaterin dann alles nochmal durchsehen, vervollständigen und anschließend an die Krankenkasse absenden konnte.

Nun ging die Warterei los... Die ersten Tage vergingen und ich dachte öfters drüber nach, obs denn wirklich das Richtige ist diesen Schritt zu wagen. Einige Tage und Wochen vergingen, langsam wurde ich nervös ! Ist mein Antrag schon bei der Krankenkasse eingegangen ? Hat die Post auf dem Weg dorthin den Briefumschlag vielleicht verloren ? Haben die ihn dort schon bearbeitet ? Mir wurde im Krankenhaus gesagt, das je nach Krankenkasse es gut möglich ist, das ich nochmal zum Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) muss, da Krankenkassen wohl öfters die Anträge an diese Stelle weiterleiten und dort dann entschieden wird, ob ein Antrag genehmigt oder abgelehnt wird. Innerlich hatte ich mich irgendwie schon auf einen Besuch beim MDK eingestellt...

Nach einiger Zeit wurde die Anspannung immer größer und ich entschloss mich, einfach mal bei der Krankenkasse anzurufen und dort nachzufragen, ob mein Antrag denn schon bearbeitet wurde... Kurzerhand griff ich zum Telefon und wählte die Nummer... Ich war sehr aufgeregt, denn das war mit sicherheit eines DER Telefonate, die mein Leben verändern könnten.

Am anderen Ende begrüßte mich eine nette Frau und leitete mich an die zuständige Sachbearbeiterin weiter... Ich fragte sie nach meinem Antrag und ganz freudig unterbrach sie mich schon bevor ich ausgesprochen hatte und sagte... "Herr Bartels, ihren Antrag habe ich grade gestern bearbeitet und ich darf ihnen mitteilen, das die Krankenkasse sich bereit erklärt, die Kosten für ihre Operation zu übernehmen !"

WAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHHH !!!!!!!! Ich konnte es erst garnicht glauben ! Einfach so übernehmen die die Kosten ? Ohne MDK ? Ohne nochmal Formblatt XYZ 123 nachzureichen ?

Ich fragte noch 2-3 mal bei der netten Dame nach, ob sie sich denn da ganz sicher sei. Sie musste dann auch schon lachen. Ich bedankte mich vielmals und als dann das Telefon aufgelegt wurde, dachte ich erstmal einen kurzen Moment nach... Das wars nun ? Das Programm vorweg war geschafft und ich konnte die Operation machen lassen ? Hmmmmm, irgendwie war ich misstrauisch ! Klar freute ich mich riesig, jedoch solange ich nichts schwarz auf weiss in meinen Händen hielt wollte ich es noch nicht so richtig glauben. Egal, erstmal meiner Frau Eva und allen anderen wichtigen Leuten bescheid gesagt das mein Antrag genehmigt wurde.Natürlich freuten die sich auch alle riesig.

Im März 2012 war es dann soweit, ich öffnete den Briefkasten und hielt einen Brief der Krankenkasse in der Hand, die ZUSAGE ! Schwarz auf weiss, in meiner Hand !!!


Zusage der Krankenkasse zur OP



Danach rief ich erstmal im Krankenhaus an, vereinbarte dann endlich den OP Termin und damit war es dann also wirklich fest, am 19. Juni 2012 sollte ich meinen Magenbypass bekommen...




A long time ago... (Teil 1)

... in a Galaxy far away !


Blog ? Was soll ich denn in einem Blog so schreiben und vorallem wen juckt das ?!?

Nagut egal, dann erzähl ich jetzt einfach mal eine Geschichte mit berauschenden Hochs und abgrundtiefen Tiefs... die Geschichte, wie ein dicker Kerl in 5 Monaten 100 Kilogramm verliert und wie es eigentlich so dazu kam.

Hallo mein Name ist Florian und ich hatte ein Problem, ich wog mal 205 KG bei einer Körpergröße von 191 cm ! Dick war ich schon immer, es wird zwar kein Baby dick geboren (wie meine Mutter immer so schön sagt), aber seit dem ich mich errinnern kann war ich "kräftiger" gebaut als die anderen gleichaltrigen.


Kinderfoto - Etwa im Alter von 4 Jahren



Nun denken vielleicht einige, jetzt kommt er mit seiner Geschichte voller Mobbing, Ausgrenzungen oder sonstigen Hänseleien gegen Dickis... NEIN ! Ich war, zum Glück, eigentlich immer mit den coolen Leuten unterwegs. Ich hatte viele Freunde, reichlich Hobbys und eigentlich immer etwas zu tun. Mit dem wachsen in die Länge folgte aber auch immer weiter das wachsen in die Breite. Wie das ganze so ausufern konnte und ich zu Fetti Fett Mann wurde ? Als ich in die Pubertät kam und meine Hobbys neu ausrichtete, fiel leider einiges an Bewegung weg... Als ich dann meine Berufsausbildung anfing und die erste dicke Kohle auf meinem Konto landete wurde sich der erste eigene PC zusammengebaut (der auch so tolle Sachen wie Highend-Spiele und Internet konnte), damit sackte ich irgendwie in eine Spirale aus Arbeit - Essen - PC - Schlafen ab...

Angefangen hat alles mit dem guten alten Counter-Strike und die ersten LAN-Partys wurden veranstaltet im Freundeskreis. Es wurden immer mehr LAN Partys und immer mehr gespiele, irgendwann kam dann halt auch der bessere PC nach Hause und es konnte über Internet gespielt werden. Nach Counter-Strike und diversern anderen Ballerspielen begab ich mich mit ein paar Kumpels aus dem Internet auf eine neue Reise in ganz abgelegene Gefilde... Es wurde ein Rollenspiel ausprobiert ! World of Warcraft stand kurz vor dem Ende der Beta Phase und ich konnte es mir mal angucken... Gefallen hat es mir zwar nicht so wirklich aber irgendwie lustig war das schon. Als WoW dann einige Zeit später im Laden zum Verkauf stand holte man es sich doch gleich sofort und schaute nochmal mit den gleichen Leuten rein.

Einige Tage/Wochen später war es dann um mich geschehen, mein Charakter hatte die höchste Stufe und mein Leben bestand nun nur noch aus Arbeit - WoW - Essen - Schlafen - ......... Alle anderen Hobby´s, Interessen, Freunde und sonstige Aktivitäten stellte ich hinten an. Eigentlich total dumm so im nachhinen, sogar meinen Führerschein habe ich wegen WoW extrem schleifen lassen. Raiden, Farmen, und online sein war leider wichtiger als viele Dinge im normalen Leben.


WoW - Damals mehr als nur ein Hobby



Ich bereuhe diese Zeit allerdings NICHT, denn neben vielen netten Leuten, vielen coolen unvergessenen Raidabenden, habe ich jemanden kennengelernt den ich nicht mehr aus meinem Leben wegdenken kann. Meine Frau Eva ! Jaaaaaaa ok, wir haben uns über WoW kennengelernt, aber man muss dazu sagen das niemand von uns auf der Suche nach einem Partner war und das ganze sich ganz zufällig ergeben hat. Alles in allem jedoch eigentlich das beste Ereignis meines ganzen Lebens :) Nun sind wir immerhin schon fast 5 Jahre verheiratet !

Unter der Motivation meiner Frau Eva ergab es sich dann eines schönen Tages das ich anfing den ganzen Mist in meinem Leben zu überdenken, angefangen mit dem fehlenden Führerschein. Widerwillig meldete ich mich erneut für den Führerschein an, den ich dann im Eiltempo hinter mich brachte ! Nächstes Ziel ? Abnehmen ? Na klar, das war meine Ziel seitdem ich mir bewusst Gedanken über meine Körperformen machte :)

Irgendwann eines Tages nach einer Unterhaltung motivierte mich Eva, das wir uns doch mal über ein Magenband oder einen Magenbypass informieren sollten... Abgeschreckt und angewidert von der Idee erkundigte ich mich mal darüber bei meinem Hauserzt. Mit großen Augen und keiner Ahnung sagte er mir, das er sich mal schlau machen werde, er selbst habe mit diesen Methoden noch kaum Erfahrungen sammeln können...

Eigentlich hatte ich den Gedanken schon ganz verdrängt und lebte weiter wie bisher, dick aber sehr glücklich mit meiner Familie :)


Feier mit Arbeitskollegen - Kurz vor der OP




Geraume Zeit später bei einem Hausarztbesuch kam wieder das Thema zur Sprache und dieser gab mir einen Zettel mit einer Telefonnummer von einem Adipositas Arzt in Braunschweig, Dr. Köhler. Ich rief dort an und vereinbarte ein Beratungstermin. Zusammen mit meiner Frau fuhr ich dort hin. Nach einem Gespräch mit dem Arzt und vielen Informationen ergab es sich dann das aus der Idee, sich mal ganz unverbindlich zu erkundigen, eigentlich schon ein fester Plan. Es wurden alle benötigten Termine vereinbart und sich angemeldet zum Ernährungskurs im Krankenhaus in Braunschweig.


Flyer aus dem HEH für Adipositas Chirurgie

Magenbypass Erklärung im Flyer



Von diesem Tag an hatte mich der Ehrgeiz gepackt. Wenn ich das alles durchziehe, alle Auflagen erfülle, mich an die Regeln halte und wirklich dort mitmache, dann schaffe ich es und werde in absehbarer Zeit ein ganz normalgewichtiger Kerl sein, normale Klamotten in nicht XXXXXXXXL tragen können und ganz normale Dinge machen wo einem nicht der Speck im Weg ist.





Ernährungsberatungen im Krankenhaus, Gespräche mit Psychologen und Gutachten erstellen lassen, ein Belastungs EKG hier, eine Magenspiegelung dort und vorallem viel Sport ! Normalerweise wurde mit uns vereinbart das wir zwei mal die Woche uns sportlich aktiv bewegen müssen, das sollte dann auch abgestempelt werden um dies bei der Krankenkasse nachzuweisen, wenn ich dann irgendwann mal nach der Zeit meinen Antrag auf die Operation stellen würde. Irgendwie war ich so ehrgeizig geworden auf diesem Gebiet das es mich schon sehr nervte wenn ich mal "nur" drei mal die Woche zum Sport kam. Ich entschied mich hauptsächlich fürs schwimmen gehen, was sich auch daraus ergab das das Schwimmbad in unserem Ort quasi bei mir vor der Haustür liegt und nebenbei arbeite ich noch vollzeit in 3 Schichten und besuche die Meisterschule, sodass ich beim Schwimmen mir selbst die Zeiten optimal einteilen konnte. Meistens versuchte ich vier bis fünf mal die Woche zum Schwimmen zu gehen und mir meinen Stempel abzuholen. Klar es würde bestimmt bei der Krankenkasse gut aussehen wenn das Blatt ordentlich voll ist mit Stempeln und die sehen das ich es wirklich ernst meine und nicht nur meinen vorgegebenen Mindestanteil leiste.


Bewegungstagebuch - Sportstempel



Was mir auch immer eine Motivation in der ganzen Zeit war.. mein Ziel war es immer mal wieder normale T-Shirts von Musikbands tragen zu können die ich gerne mag und endlich wieder mal von der Bühne auf die Leute zu hüpfen ! Das war mir leider die letzten Jahre abhanden gekommen. Da ich sehr oft auf Konzerten unterwegs bin und es mich tierisch genervt hat nie die Shirts anziehen zu können auf die ich Bock hatte, sondern immer mit fast den selben ollen Sachen rumlaufen zu müssen die noch passen, war auch das ein großer Anreiz endlich abzunehmen und wieder Klamotten tragen zu können die ich will ! Ausserdem fand ich es selbst jedesmal nach einem Konzert blöd, wenn ich auf irgendeinem Foto zu sehen war, der fette Kerl da zwischen den ganzen schlanken Typen sah meistens etwas komisch aus...


Madball Konzert - Anfang 2012




Soooo, das war auch schon der erste Teil, der ein bisschen auf die Geschichte vor der Operation eingeht...

Weiter gehts die Tage mit Teil 2 :)